In der kreisfreien Stadt Bochum leben mehr als 350.000 Menschen und jeder von ihnen nutzt die öffentlichen Abwasserkanäle. Heutzutage ist das so selbstverständlich geworden, dass kaum jemand an die Abwasserleitungen denkt. In den Sinn kommen einem die unterirdischen Rohre nur in zwei Fällen: Wenn sie entweder kaputt oder im Weg sind. Letzteres kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn Sie oder Ihre Nachbarn ein Haus bauen oder an ein bestehendes Haus anbauen wollen. Sobald Tiefbauarbeiten durchgeführt werden, muss als erstes die Position der Kanäle herausgefunden werden. In der Theorie ist das ganz einfach: Für öffentliche Anlagen besitzt die Stadt Pläne. Fragen Sie einfach beim entsprechenden Amt nach, wenn Sie befürchten, dass es damit Probleme geben kann. Geht es dagegen um private Grundstücke, müssen Sie den Eigentümer, um die Baupläne bitte, auf denen die Abwasserleitungen verzeichnet sind.
Was mache ich, wenn ich keinen Bauplan habe?
Leider fehlen die Baupläne häufig, da sie verloren gegangen oder beim Hausverkauf nicht weitergegeben worden sind. Das ist zwar ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Um die Position Ihrer Abwasserleitungen zu bestimmen, beauftragen Sie am besten einen Klempner, der sich mit Kanalortungen auskennt. Er wird Ihnen schnellstmöglich einen Besuch abstatten und eine professionelle Ausrüstung mitbringen. Zu dieser gehört unter anderem eine Sonde, welche er in die Hauptleitung (die Stelle, an der alle Leitungen des Hauses zusammenlaufen) setzt. Über ein langes Kabel sendet die Sonde ständig ihren GPS-Standort an einen Computer, während sie in den Leitungen hinabschwimmt. Aus den gesammelten Daten erstellt der Fachmann einen neuen Bauplan.